Westfälische Mühle von Baumgart
XL-Ansicht

Titel: "Westfälische Mühle"
Baumgart, Horst
geb. 1932

Entstehungszeit:
um 1985
Technik:

Öl auf Leinwand
Maße: 70 x 100cm 

Preis: 3.500 EUR



 

Beschreibung:
Dieses Gemälde des 1932 im schlesischen Kraftborn geborenen Künstlers ist eine Kopie des berühmten Werkes von Andreas Achenbach aus dem Jahr 1869, welches sich heute im Museum der bildenden Künste in Leipzig befindet. Andreas Achenbach war von dem Motiv der Wassermühle fasziniert und behandelte dieses Thema immer wieder. Sein Gemälde, das als Vorlage für Baumgart diente, entstand zu einer Zeit, in der er als der unumschränkte Führer auf dem Gebiet der naturalistischen Malerei galt.

Dieses Werk mit dem zentralen Motiv einer malerisch zerfallenen, in eine Gruppe großer Bäume eingebetteten Wassermühle mag uns heute wie eine romantische Schilderung eines Gebäudes von altmodischem Charme vorkommen, wie ein Symbol der guten alten Zeit. Es war jedoch von Achenbach als durchaus naturalistische, nicht idealisierte Darstellung des Sujets geschaffen und als solche von seinen Zeitgenossen auch anerkannt worden.
Die Konfrontation zwischen Mensch und Natur ist ein häufig wiederkehrendes Hauptthema in Achenbachs Werk. Dies wird auch in dieser Darstellung deutlich, wo der Mensch sich die Naturkraft des Wassers zu seinen eigenen Zwecken dienstbar gemacht hat und sie zum Betreiben seiner Maschinen nutzt. Das Ausmaß des Unterfangens wird durch den Baum links im Vordergrund symbolisiert, dessen Äste sich dem Wasser zuneigen und der womöglich schon bald der Strömung preisgegeben sein wird. Die auf den ersten Blick scheinbar friedliche Landschaft erweist sich bei näherer Betrachtung als eine dramatische.

Obwohl Vorläufer dieses Gemäldetypus in den Werken der früheren Maler der Düsseldorfer Schule zu finden sind, stammt der nachweisliche Einfluss von den Gemälden der holländischen Maler des 17. Jahrhunderts, insbesondere von Jacob van Ruisdael. Die Komposition mit der betonten Diagonalen und der rhythmische Wechsel von Hell und Dunkel, wie zum Beispiel zwischen dem sonnen beschienenen mittleren Teil des Gebäudes und dem verschatteten rechten Flügel wie auch den dunklen Bäumen links, folgen einem klassischen Schema.
Baumgart verleiht seiner Kopie durch die für ihn charakteristischen sanft blauen Töne im oberen Bildteil sowie seine Behandlung der Baumgruppen eine unverwechselbare Handschrift. Er begnügt sich nicht mit dem bloßen Kopieren, sondern nimmt hier und da kleine Änderungen vor, v. a. im Bereich der Baumgruppen. Diese bildeten sicherlich auch den Hauptanreiz zur Reproduktion, da sie in allen Werken des Künstlers eine große kompositorische Rolle spielen.

 

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