Esel von Brendel
XL-Ansicht

 

Titel: "Esel"
Brendel, Albert Heinrich
(1827-1895)
 

Entstehungszeit:
um 1865

Technik:
Öl auf Leinwand, auf Holz gezogen
Maße: 35 x 35cm
 
Preis: 2.800 EUR


 


 
 
Esel von Brendel  

Beschreibung:
Der Tier- und Landschaftsmaler Albert Heinrich Brendel wurde 1827 in Berlin geboren. Nach einer Ausbildung an der Berliner Kunstakademie schuf er neben Ölgemälden auch Aquarelle und beschäftigte sich mit der Gestaltung von plakativen Graphiken. Von 1854 bis 1870 lebte der Maler im Dorf Barbizon am Wald von Fontainebleau. Er hatte, wie auch andere Künstler dieses Kreises, den malerischen Reiz bisher unbeachteter Motive entdeckt. Seine Werke wurden vom Gremium des jährlichen Salons nicht nur für die Ausstellung akzeptiert, sondern überdies dreimal mit Gold ausgezeichnet. Seit 1869 war Brendel ein Mitglied der Berliner Kunstakademie, 1875 übernahm er eine Professur an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar, wo er ab 1881 für drei Jahre zum Direktor derselben Institution ernannt wurde. Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts vom Großherzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach als Ausbildungsstätte etabliert, grenzte sich diese Einrichtung deutlich von den bestehenden Schulen ab, es sollten vor allem die konservativen Techniken der Düsseldorfer und Münchener Akademien überwunden werden. Der Lehrbetrieb an der Weimarer Kunstschule sollte auf dem Prinzip der freien und selbstständigen Ausbildung der Schüler durch einzelne Meister basieren, dabei waren das ununterbrochene Studium der Natur, die freie geistige Entwicklung der Schüler und deren individuelle Selbstständigkeit von großer Bedeutung.
Als dies geschah Kraft der Anregungen, die von der französischen Freilichtmalerei ausgingen. Brendel trug in diesem Zusammenhang durch seine eigenen Errungenschaften in Barbizon wesentlich zur Loslösung von den klassischen-idealen Landschaften bei, um diesen den intimen, emotional empfundenen Naturausschnitt entgegenzustellen. 1896, ein Jahr nach seinem Tod in Weimar wurde ihm in der Nationalgalerie in Berlin eine Gedächtnisausstellung gewidmet. Seine stilvollen Gemälde bereichern heute mehrere deutsche und französische Museen.

Dieses kleine Format ist ganz im Sinne des „paysage intime“ gehalten. Ein Esel in der Mittagssonne fühlt das Bildzentrum aus. In den Randpartien zeugt die Vegetation von Brendels Zuwendung zu den niederländischen Meistern des 17. Jahrhunderts. Die Konturen des Tieres stehen leicht verwischt über einer festen, einprägsamen Komposition, die Lichtreflexe werden mit zarten Farben eingefangen. Die von Gelbgrün bis Dunkelbraun reichende Farbpalette wird zwischendurch von den Lichthöhungen unterbrochen, ohne diese grell wirken zu lassen. Der Wunsch, die Natur unmittelbar zu erleben, ihrem wahren Charakter nachzuspüren sowie das Licht des flüchtigen Augenblicks einzufangen, ließen dieses anmutige Gemälde entstehen.



 

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