XL-Ansicht |
Titel:
"Kühe
im Gespann"
Prof. Burger-Willing, Willi Hans (1882-1969)
Entstehungszeit:
um 1920-30
Technik:
Öl auf Leinwand
Maße: 60 x 80 cm
Preis: 2.500 EUR
Besonderheiten: Meisterrahmen
(in der Abbildung ist der Rahmen nicht vollständig) |
Beschreibung:
Der in Köln
geborene Künstler erhielt seine Ausbildung an der Düsseldorfer
Akademie und blieb zeit seines Lebens im Rheinland tätig. Die
Mehrzahl seiner Werke ist heutzutage in Düren zu finden, in der
Nähe des Ortes Untermaubach, wo Burger-Willing 1969 verstarb.
Das Motiv des bäuerlichen Lebens beherrschte sein Werk, wie es
die zahlreichen Variationen des Themas verdeutlichen.
Am Ende des 19. Jahrhunderts war im Zuge der Distanzierung von
der akademischen Maiweise das Leben der einfachen
Landbevölkerung wieder bildwürdig geworden, wurde aber von
vielen Künstlern (vgl. Fritz von Uhde ‚schwerer Gang“, um
1890, Neue Pinakothek, München) in düsteren Tönen wiedergegeben.
Der sich um die Jahrhundertwende unter dem Dreigestirn von Max
Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt herausgebildete
deutsche Impressionismus beeinflusste auch Burger-Willing. Auch
er kam, wie die meisten Künstler dieser Stilrichtung, aus dem
naturalistischen Lager. Im Unterschied zur der damals
vorherrschenden sozialkritischen und damit auch problematischen
Bildkomponente zeigt er den arbeitenden Menschen nicht aus
mitleidsvoller Perspektive, sondern als einen
selbstverantwortlich handelnden. Burger-Willing geht zudem
stärker als seine Zeitgenossen auf die hellere
französisch-impressionistische Farbpalette ein und orientiert
sich bei der Motivwahl ebenso an der holländischen Malerei der
17. und 19. Jahrhunderte.
Dieses Werk zeigt uns einen Bauern, der seinen Acker pflügt, die
Bildmitte wird dabei ganz von dem eingespannten Ochsenpaar
ausgefüllt. Wie bei allen Werken von Burger-Willing sind auch
hier Licht, Bewegung, Atmosphäre und der unmittelbare visuelle
Eindruck die tragenden Faktoren für die Bildrezeption. Der
vehemente Pinselduktus bringt dem Betrachter die sich
vollziehende, dynamische Handlung des „Erdaufwühlens“ nahe. Der
Einsatz kontrastierender Farben schafft eine klare
Bildaufteilung, so werden den warmen, differenzierten Farben am
Boden sowie bei der Tierdarstellung die kalten Farben der
Himmelspartie und der Jacke des Bauern entgegengesetzt. Der
scheinbare Kontrast wird durch das weiche, verstreute Licht
gemildert, so dass der Gesamteindruck dem Auge auf eine ruhige
und subtile Art schmeichelt.
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