XL-Ansicht |
Titel: "Schafe
auf der Weide"
Franken, Willy
(geb. 1911)
Entstehungszeit:
um 1991
Technik:
Öl auf Leinwand
Maße: 50 x 70 cm
Preis: 2.100 EUR
Besonderheiten: ateliergefertigter
Meisterrahmen |
Beschreibung:
Willy
Franken, dem der Ruf, einer der bedeutendsten deutschen
Tiermaler des 20. Jahrhunderts zu sein, vorauseilt, vollführt in
diesem Gemälde die schwierige Vereinigung einer Tierstudie mit
dem Genre der Landschaftsmalerei. Diese Symbiose entwickelte
sich im Laufe der Jahre zum Markenzeichen des Künstlers, der
neben Porträts mit Vorliebe vom Menschen gezüchtete bzw.
gezähmte Tiere darstellt und ihnen noch viel öfter als die
Gleichstellung mit der sie umgebenden Natur, den
Protagonistenpart im Gemälde zuweist. Nach seiner Ausbildung in
Hamburg, entwickelte sich der Künstler an der Akademie seiner
Heimatstadt, in Düsseldorf weiter und nahm ebenso im
Rheinland, das Studium der Musik und Schauspielkunst auf. Sein
Schaffen als Maler, Regisseur und Szenenbildner wurde im Laufe
der Jahre mit vielen Preisen und Ehrenmitgliedschaften in
diversen Kunstinstitutionen gewürdigt.
Diese Wiedergabe einer Schafsherde verblüfft durch das
differenzierte Beobachten der einzelnen Tiere in ihrer
natürlichen Umgebung. Die Individualität in den Haltungen der
Tiere in der vorderen Reihe steht stellvertretend für die ganze
Herde, die je weiter sie perspektivisch entrückt ist, nur noch
als ein Nebeneinander flauschiger Rücken-rundungen erscheint.
Die herbstliche Landschaft, aus einer weitläufigen, durch
vereinzelte Sträucher unterbrochenen Weidefläche bestehend,
besticht durch ihre naturalistische Wiedergabe, die vor allem im
vorderen Bildbereich beim Blick auf die differenzierten und doch
ineinander zusammenfließenden Grashalme sichtbar wird. Der hohe
Bildhorizont wird durch konusartig aufragende Bäume gegliedert,
die mittlere Baumgruppe erfährt eine kraftvolle Unterstützung
durch die aufrechte Figur des Schäfers. Sowohl die Landschaft
mit dem dezenten Verweis auf menschliche Präsenz, als auch die
Tierwelt existieren friedvoll nebeneinander, ohne einander zu
absorbieren. Dieser Effekt, der zunächst etwas frappierend
wirkt, ist man doch eine Überlegenheit des einen oder anderen
Bildparts gewohnt, ermöglicht eine kontemplative
Auseinandersetzung mit der festgehaltenen Szenerie.
Frankens ausgewogene Farbpalette aus gedeckten Grau-, Grün- und
hellbraunen Tönen, die auf bunte Effekte verzichtet und von
Querverweisen der oben genannten Farben im Gemälde lebt, lässt
den Einfluss niederländischer Genremalerei sowie des Stils der
Düsseldorfer Malerschule erkennen, die ein weiteres
Charakteristikum von Frankens Werk ausmacht.
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