Waldlandschaft mit Gebirgsbach von Schweitzer
XL-Ansicht

 

Titel: "Waldlandschaft mit Gebirgsbach"
Schweitzer, Adolf Gustav (1847-1914)

Entstehungszeit:
um 1890
Technik:
Öl auf Holz
Maße: 70 x 80 cm

Preis: 2.800 EUR

Waldlandschaft mit Gebirgsbach von Schweitzer  

Beschreibung:
Der Maler Adolf G. Schweitzer malte überwiegend Herbst- und Winterlandschaften. Er ließ sich oft wie viele andere seiner deutschen Zeitgenossen des 19. Jahrhunderts ebenfalls von der skandinavischen Natur inspirieren. Charakteristisch für viele seiner Werke ist ferner der Bildaufbau, der den Blick des Betrachters in die Bildmitte und Tiefe führt, indem diese stets heller ist als die dargestellte Natur im Vordergrund. So ist auch dieser Herbstwald angelegt, man blickt auf das ockerbraune bemooste Bachufer, das von mächtigen Bäumen gesäumt wird, auf eine sich dahinter befindliche Lichtung. Das Wasser, das sich an den Steinen vorbeizwängt, entwickelt sich in der Bildmitte zur kleinen Stromschnelle, die dementsprechend durch viel Weiß wiedergegeben ist.
Dieses Bild ist in seiner Ausführung und Motivwahl eines heimatliches Laubwaldes sehr den Werken der Düsseldorfer Malerschule verwandt (vgl. Caspar Johann Nepomuk Scheuren Waldlandschaft mit Gebirgsbach", 1845-48, Stiftung Museum Kunst Palast, Gemäldesammlung, Düsseldorf). Diese Maler wurden seit der Einführung der Landschaftsklasse an der Düsseldorfer Kunstakademie von ihren Lehrern Schadow und Schirmer immer wieder dazu angehalten ‚Naturstudium’ zu betreiben, was zu einer Vielzahl an Gemälden führte, die dieser Schule zu weltweitem Ruhm verhalfen.

Gerade der Landschaft wird seit den klassischen Theorien von Vergil die Fähigkeit zugesprochen, im Menschen eine besondere Bewegung hervorzurufen, sei es ihn aufzuwühlen durch die Darstellung eines heroischen Sujets oder sei es ihn in der Idylle zu beruhigen. Die Landschaft wurde und wird oftmals als Wunschtraum, Sehnsuchtsort oder auch als Fluchtraum des entfremdeten Städters gesehen. Vielfach wird sie zur Projektionsfläche für das eigene Glücksverlangen und zum Spiegel der menschlichen Seele. So ist auch diese konzipiert, man fühlt sich bei ihrem Anblick frei, ein wenig traurig durch die herbstlichen Noten und durch den gewählten Blickausschnitt auch in Sicherheit sowie im Dickicht der Bäume unbeobachtet. Die gedämpfte Farbpalette und die überaus realistische Naturdarstellung von Adolf Schweitzer tragen wesentlich zur ruhigen und friedlichen Stimmung bei, die dieses Bild ausstrahlt.

 

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