Küste bei Hamburg von Tomson
XL-Ansicht

 
Titel: "Küste bei Hamburg"
Tomson, Arthur
(1858-1905)

Entstehungszeit:
um 1875-80
Technik:
Öl auf Leinwand
Maße:
60 x 80
cm
 
Preis. 2.700 EUR

Besonderheiten:
Bildtitel auf der Rückseite

XL-Ansicht

Detail Beschlag

XL-Ansicht

Detail Signatur und Rahmen
Rahmendetail und
Signatur


Beschreibung:
Der Landschafts- und Marinemaler Arthur Tomson wurde in der englischen Grafschaft Essex, in Chelmsfort geboren. Nach seiner Umsiedlung in die Hauptstadt des Königreiches, wo er 1905 verstarb, schuf er neben Ölgemälden mit landschaftlichen und maritimen Sujets auch zahlreiche Aquarelle mit Seemotiven. Seine Werke wurden nicht nur von Kunstkennern und -Sammlern gewürdigt, sondern bildeten regelmäßig einen Teil der an der Royal Academy ausgestellten Exponate.

Dieses realistische Stück der maritimen Malerei fängt die Stimmung eines unvergleichlichen Sonnenuntergangs vor einem unberührten Stock Felsenufer ein. Das Gefühl des der unmittelbaren Natur Ausgesetztseins empfindet der Betrachter durch den gewählten Bildausschnitt, man denkt sich auf einem Felsen stehend; die in ihrer Kraft dennoch sanften Wellen zerschellen rings herum an den Klippen, wie es im rechten Bildteil zu sehen ist. Die Abwesenheit von Zeichen menschlicher Präsenz intensiviert den Dialog, den der Künstler mit seinem Sujet führt. Der Kontrast zwischen der Bewegung des von links heranrollenden Meeres und der Ruhe der steinernen Welt rechts am Ufer verursacht eine bildnarrative Spannung, die in der Gestalt der Obers Wasser kreisenden Möwen gelöst wird, da sie als Ausläufer der sich brechenden Wogen fungieren und damit die Bewegung ins minuaturhafte Ober- und immer weiter himmelwärts weiterleiten. Auch die Farbigkeit des Bildes besticht mit ungewöhnlichen Kontrasten. Das beinahe pastellblaue Meer hat selbst in der Ferne nichts Bedrohliches und offenbart uns auch nicht den Einblick in seine Tiefen. Da, wo die untergehende Sonne die Wolken durchbricht, taucht sie seine Oberfläche in goldene, ja honigfarbene Abschnitte, die den Eigenschaften dieser Flüssigkeit entsprechend besänftigt und zähflüssig zu werden scheinen. Der Gegensatz zwischen diesem lieblichem Blau und dem warmen Braun, das sich im Bereich des Felsenufers um einiges verstärkt wieder findet, erfährt eine Fortentwicklung In der Farbgebung der die Himmelspartie ausfüllenden Kumuluswolken, Diese saugen das Blau des Meeres mit der ihm zugewandten Fläche auf und färben ihre oberen Schichten mit einem Rosa, das die Sonnenstrahlen reflektiert.

Mit der Anwendung dieser bildtechnischen Finessen gelingt es Tomson, eine Landschaft von ihrer topographischen Natur zu lösen und sie in eine lichtgefüllte Expression seiner eigenen romantischen Stimmung zu übersetzen.
Er knüpft damit an eine gefühlsvermittelnde Tradition der Landschaftsmalerei an, wie sie in England des 19. Jahrhunderts von William Turner u. a. eingeleitet wurde.



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